ARCHITEKTUR BLICKPUNKT MALEREI SKULPTUREN HOME FEBRUAR  2012 LINKS ABOUT Au Ausstellungshalle  Maria Biljan-Bilger , Sommerein NÖ.  Architekt,                                ,  Baujahr 1995       Maria Biljan-Bilger-Halle in Sommerein Man kann, ja man muss behaupten, dass es sich bei der Maria Biljan-Bilger-Halle um keinen Bau im üblichen Sinne, um keine Architektur   als Kommentar zu aktuellen Fragen, um kein Statement zu einer wie immer gearteten Tendenz, sondern um ein einmaliges, nicht auswech-  sel- und auslotbares Zeugnis einer "totalen" Lebensbeziehung handelt, um ein Werk der Erinnerung und Trauerarbeit, verbunden mit einem  biographischen Ort am Fuße des sogenannten Leithagebirges, also an der Grenze zu anderen mittel- und osteuropäischen Kulturen.  Friedrich Kurrent baute für seine Frau, die Bildhauerin, Keramikerin und Textilkünstlerin Maria Biljan-Bilger, eine Bewahrungs- und Pflege-  stätte ihres umfangreichen Werkes. Die Halle ist kein Museum, sondern Sammelstelle für ein ebenso singuläres Werk, das heute in einer   merkwürdigen Weise aus der Zeit und der zeitgeistigen Rezeption hinausgeschoben ist. Dieses Schicksal teilt Maria Biljan-Bilger (Mitbe-  gründerin des Wiener Art-Club) mit einer Reihe von Künstlern, die den Aufbruch nach 1945 dominiert haben, nicht zuletzt mit Fritz Wotruba.  Wenn man riskieren will, dieses Werk mit einem Satz zu charakterisieren, dann müsste man von einem umfassenden "Weltentwurf" spre-  chen, den die Generation nach Picasso, Matisse und Miró unternahm, um vor allem die frühen Kulturen der Menschheit mit den Augen und  dem Bewusstsein des modernen Menschen wieder zu entdecken und zu verarbeiten. Die radikale Horizonterweiterung hatte sich aus der   Linearität der ausschließlich am Fortschritt orientierten Moderne ausgeklinkt, um sich an der Substanz alter Kulturen neu zu messen.  Friedrich Achleitner Auszug aus einem Text, der als Erstdruck in kroatischer Sprache in der Zeitschrift ORIS 2004 erschien       Friedrich Kurrent victor ehrenbold  dipl. mag. architekt